Zeitarbeit in der Pflege – Entlastung, nicht Ursache

In der Pflegebranche herrscht akuter Personal- und Fachkräftemangel – und dieser wird sich durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Umso wichtiger ist es, alle verfügbaren Möglichkeiten zu nutzen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Pflegekräfte langfristig im Beruf zu halten. Ein oft unterschätztes, aber wirksames Instrument dabei ist die Zeitarbeit.

Zeitarbeit sorgt für Stabilität

Zeitarbeit hilft Pflegeeinrichtungen und Kliniken, schnell und flexibel auf Personalausfälle zu reagieren. Sie ermöglicht es, gesetzliche Personalvorgaben einzuhalten und Stationen offen zu halten – besonders in herausfordernden Zeiten. Gleichzeitig bietet Zeitarbeit für Pflegekräfte attraktive Arbeitsbedingungen, die auf ihre Lebensrealität abgestimmt sind – mit planbaren Einsätzen und verlässlicher Organisation.

Der Anteil ist gering – der Nutzen groß

Entgegen öffentlicher Wahrnehmung ist der Anteil der Zeitarbeit in der Pflege gering. Laut Bundesagentur für Arbeit waren zum Stichtag 30. Juni 2024 nur rund 1,6 % aller Pflegekräfte bei Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt. Das entspricht etwa einer von 63 Pflegekräften. Damit bleibt der Anteil seit Jahren konstant niedrig – die große Mehrheit der Pflegekräfte arbeitet weiterhin in Festanstellung bei Einrichtungen.

Verlässliche Qualität durch Standards

Gute Personaldienstleister orientieren sich an hohen Qualitätsstandards. Die „Qualitätsstandards guter Zeitarbeit in der Pflege“ des Gesamtverbands der Personaldienstleister (GVP) stellen sicher, dass Pflegekräfte fachlich und menschlich optimal für ihre Einsätze vorbereitet sind. Entscheidend ist dabei die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtung und Dienstleister – zum Wohl der Patienten und Mitarbeitenden.

Einschränkungen wären kontraproduktiv

Immer wieder werden politische Stimmen laut, die Zeitarbeit in der Pflege einschränken wollen – in der Hoffnung, mehr Fachkräfte in die Stammbelegschaften zurückzuholen. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt jedoch: Zwei Drittel der betroffenen Pflegekräfte würden bei Einschränkungen der Zeitarbeit die Pflege ganz verlassen. Statt mehr Pflegepersonal gäbe es also weniger.

Klare Regeln schützen vor Fehlentwicklungen

Der Gesetzgeber hat bereits klare Rahmenbedingungen geschaffen: Zeitarbeit darf im Pflegebudget nur bis zur Höhe des Tariflohns der Stammbelegschaft vergütet werden. Vermittlungsentgelte werden nicht übernommen. Das bedeutet: Die Refinanzierung über die Krankenkassen ist gedeckelt – eine faire Lösung für alle Beteiligten.

Fazit

Zeitarbeit ist nicht das Problem der Pflege – sie ist Teil der Lösung. Sie bietet Flexibilität für Einrichtungen, faire Bedingungen für Pflegekräfte und trägt zur Versorgungssicherheit bei. Statt Einschränkungen braucht es Vertrauen, Qualität und Zusammenarbeit – für eine Pflege, die auch morgen noch funktioniert.

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